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Was ist ein Wirtschaftsprüfer?

Ein Wirtschaftsprüfer ist ein unabhängiger Experte, der Jahresabschlüsse und andere betriebswirtschaftliche Unterlagen prüft, um deren Richtigkeit und Gesetzeskonformität zu bestätigen. Ziel ist es, Vertrauen bei Investoren, Banken und Behörden zu schaffen. Unternehmen ab einer bestimmten Größe oder Rechtsform sind gesetzlich verpflichtet, ihre Bücher durch einen Wirtschaftsprüfer prüfen zu lassen. Zu den Aufgaben eines Wirtschaftsprüfers zählen Jahresabschlussprüfungen, Unternehmensbewertungen und Beratung. 

Was macht ein Wirtschaftsprüfer?

Ein Wirtschaftsprüfer prüft Jahresabschlüsse von Unternehmen, bewertet ihre finanzielle Situation und gibt unabhängige Gutachten zur Ordnungsmäßigkeit der Buchführung und interner Prozesse ab. Zusätzlich berät er bei steuerlichen und finanziellen Fragestellungen und führt Sonderprüfungen durch.

Wirtschaftsprüfer: Aufgaben und Tätigkeiten im Überblick

Wirtschaftsprüfer übernehmen eine Vielzahl an Aufgaben. Die häufigste Tätigkeit ist die Jahresabschlussprüfung für Unternehmen. Das komplette Feld geht jedoch über diese Kernaufgabe hinaus. 

Jahresabschlussprüfung

Die Kernaufgabe eines Wirtschaftsprüfers ist es, den Jahresabschluss von Unternehmen auf Fehler und Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben zu prüfen. Einige Organisationen sind gesetzlich zur Wirtschaftsprüfung verpflichtet, andere beauftragen sie freiwillig. 

Wirtschaftsberatung

Wirtschaftsprüfer helfen Unternehmen dabei, interne Prozesse zu optimieren, Steuerstrategien zu entwickeln und die finanzielle Planung zu verbessern.

Gutachten für Unternehmen

Wirtschaftsprüfer erstellen Unternehmensbewertungen für Fusionen, Übernahmen oder andere Geschäftstransaktionen.

Sonderprüfungen

Bei Insolvenzen oder anderen spezifischen Anlässen übernehmen sie spezielle Prüfungen, um Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten.

Rechtliche Vorgaben: Wann wird ein Wirtschaftsprüfer vorgeschrieben?

Die Wirtschaftsprüfungspflicht gilt in Deutschland grundsätzlich für Kapitalgesellschaften, die mindestens zwei der drei folgenden Kriterien überschreiten:

  • Umsatz: mehr als 12 Millionen Euro.
  • Bilanzsumme: mehr als 6 Millionen Euro.
  • Mehr als 50 feste Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt.

Praxisbeispiel: Prüfungspflicht vs. Keine Prüfungspflicht

Unternehmen Prüfungspflichtig? Praxisbeispiel
Große GmbH mit 25 Mio. Euro Umsatz Ja Ein Logistikunternehmen, das als GmbH organisiert ist, erzielt jährlich einen Umsatz von 25 Mio. Euro und beschäftigt 300 Mitarbeiter. Es unterliegt der Prüfpflicht.
Kleine GmbH mit 800.000 Euro Umsatz Nein Eine regionale Marketingagentur als kleine GmbH mit einem Umsatz von 800.000 Euro und fünf Mitarbeitern fällt nicht unter die Prüfpflicht.

Freiwillige Wirtschaftsprüfung

Auch Unternehmen, die nicht unter die gesetzliche Prüfpflicht fallen, engagieren oft freiwillig einen Wirtschaftsprüfer, um das Vertrauen von Investoren oder Banken zu stärken. Beispielsweise entscheidet sich eine gemeinnützige Organisation mit hohem Spendenaufkommen für eine Wirtschaftsprüfung, um ihre Transparenz zu erhöhen.

Wie wird man Wirtschaftsprüfer? Voraussetzungen und Ausbildung

Für den Start der Ausbildung als Wirtschaftsprüfer müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: 

  1. Ein abgeschlossenes Studium in Wirtschaftswissenschaften oder Rechtswissenschaften.
  2. Mindestens drei Jahre Berufserfahrung in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Ausbildung und Prüfung

Die Ausbildung erfolgt praktisch durch die Arbeit in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der Abschluss erfolgt durch das Wirtschaftsprüferexamen, welches zu den anspruchsvollsten Prüfungen in Deutschland zählt. Dieses setzt sich zusammen aus:

  • Schriftlichen Prüfungen: Rechnungslegung, Wirtschaftsrecht und Steuerrecht.
  • Mündlichen Prüfung: Besprechung von Fallstudien und Fragen zu aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen.

Wirtschaftsprüfer vs. Steuerberater: Wo liegt der Unterschied?

Die Aufgaben von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern überschneiden sich teilweise, unterscheiden sich jedoch in ihren Schwerpunkten:

  • Wirtschaftsprüfer: Fokus auf Prüfung und Bestätigung der Unternehmenszahlen.
  • Steuerberater: Unterstützung bei der Steuerplanung und -erklärung.
Aspekt Wirtschaftsprüfer Steuerberater
Prüfungspflichten Jahresabschlüsse, Sonderprüfungen Nicht relevant
Beratungsleistungen Strategisch, organisatorisch Steuerliche Optimierungen
Gesetzliche Anforderungen Strenge Prüfungsstandards Steuerrecht

Warum sind Wirtschaftsprüfer wichtig? Bedeutung für Unternehmen

Vertrauensbildung: Ein geprüfter Jahresabschluss stärkt die Glaubwürdigkeit von Organisationen gegenüber Banken, Investoren und Partnern.

Rechtssicherheit: Wirtschaftsprüfer stellen fest, dass alle Finanzvorschriften eingehalten werden.

Langfristiger Mehrwert: Die Arbeit von Wirtschaftsprüfern kann Unternehmen deutlich machen, welche Geschäftsprozesse optimiert werden müssen und wo Einsparungen möglich sind. 

Häufige Fragen zu Wirtschaftsprüfern

Was kostet ein Wirtschaftsprüfer?

Die Kosten variieren je nach Unternehmensgröße und Aufwand, beginnen aber meist bei ca. 5.000 Euro für kleinere Unternehmen.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer?

Die Ausbildung dauert in der Regel 5–7 Jahre. Darunter zählen ein Studium und mindestens 3 Jahre Berufserfahrung, die Voraussetzungen für die Arbeit als Wirtschaftsprüfer sind. 

Welche Bereiche kontrolliert ein Wirtschaftsprüfer?

Ein Wirtschaftsprüfer kontrolliert Jahresabschlüsse, Unternehmensbilanzen und manchmal auch steuerliche Unterlagen auf Richtigkeit und Vollständigkeit.